Buchhandelspräsident warnt: Deutschlands Lesekrise gefährdet die Demokratie

Rückgang des Lesens stellt Buchindustrie vor Herausforderungen - Buchhandelspräsident warnt: Deutschlands Lesekrise gefährdet die Demokratie

Sebastian Guggolz, der neu ernannte Präsident des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, hat dringende Bedenken hinsichtlich des Rückgangs der Lesefähigkeiten in Deutschland geäußert. Er warnt, dass schwache Lesekompetenzen die demokratische Teilhabe gefährden und die Fähigkeit beeinträchtigen, Fakten von Falschinformationen zu unterscheiden. Sein Aufruf zum Handeln richtet sich an Bundesregierung, Bildungsministerien, Schulen und Leseförderungsorganisationen im gesamten Land.

Guggolz, der zudem beim Fischer Verlag in Frankfurt tätig ist und in Berlin einen eigenen Independent-Verlag leitet, bezeichnet den Rückgang der Lesefähigkeiten als Krise – sowohl für die Buchbranche als auch für die Gesellschaft insgesamt. Er verweist auf alarmierende Zahlen: Rund 10,6 Millionen Erwachsene in Deutschland verfügen nicht über grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten, während jedes vierte Kind am Ende der Grundschulzeit nicht ausreichend lesen kann.

Als ehrenamtlicher Lesementor an einer Berliner Grundschule betont er die Notwendigkeit sofortiger Gegenmaßnahmen. Sein Appell gilt den Bundesregierung, den Bildungsministerien von Bund und Ländern, Schulbehörden, Schulleitungen, Lehrkräften sowie Forschungseinrichtungen, die sich mit Leseförderung beschäftigen. Guggolz argumentiert, dass die anstehenden PISA-Studien-Ergebnisse die Dringlichkeit des Problems weiter unterstreichen werden. Die Verbesserung der Lesefähigkeiten sei nicht nur eine bildungspolitische Herausforderung, sondern eine demokratische Notwendigkeit, so Guggolz. Ohne stärkere Lesekompetenzen riskiere die Gesellschaft tiefere Spaltungen und eine geschwächte Fähigkeit, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Die Warnungen des neuen Verbandspräsidenten kommen zu einer Zeit, in der Deutschland mit einer wachsenden Lesekompetenzlücke konfrontiert ist. Angesichts der Millionen Menschen, die Schwierigkeiten beim Lesen haben, setzt Guggolz mit seinen Forderungen die Bundesregierung und das Bildungssystem unter Druck. Die nächste PISA-Studie könnte seine Argumentation untermauern, dass die Leseförderung zu einer nationalen Priorität werden muss.