Thüringens Autoindustrie kämpft ums Überleben – Rüstungsbranche als Rettung?

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Mehrere Autos stehen auf einem Parkplatz mit einem Schild mit Text am unteren Bildrand.

Verband: Lage der Automobilindustrie ist besorgniserregend - Thüringens Autoindustrie kämpft ums Überleben – Rüstungsbranche als Rettung?

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Thüringens Autoindustrie in tiefer Krise

Thüringens Autoindustrie in tiefer Krise

  1. Dezember 2025, 16:29 Uhr

Die Automobilindustrie in Thüringen steckt in einer schweren Krise. Ein drastischer Rückgang bei Umsätzen und Investitionen bringt viele Unternehmen an den Rand des Ruins. Mehr als die Hälfte baut bereits Stellen ab, andere suchen verzweifelt nach Anpassungsstrategien.

Die Ursachen der Misere sind steigende Kosten, schwache Nachfrage und die Unsicherheit beim Umstieg auf die Elektromobilität. Viele Betriebe sehen Rüstungsaufträge als möglichen Rettungsanker – fast 70 Prozent erwägen den Einstieg in diesen Sektor.

Die Krise trifft hart: 72 Prozent der Unternehmen verzeichnen sinkende Umsätze, nur 11 Prozent melden noch Wachstum. Personalabbau ist weit verbreitet – 56 Prozent der Firmen reduzieren ihre Belegschaft. Auch die Investitionspläne sind eingebrochen und liegen auf historischem Tiefstand: Nur noch 27 Prozent planen mittelfristige Ausgaben.

Steigende Energie- und Betriebskosten verschärfen die Lage zusätzlich. Zulieferer, ohnehin schon unter Druck, suchen nach Alternativen. Eine Umfrage zeigt: 79 Prozent wollen sich breiter aufstellen, 67 Prozent haben die Rüstungsbranche als neue Einnahmequelle im Visier.

Bereits jetzt expandieren große Player im Verteidigungssektor. Der Düsseldorfer Hersteller von Militärfahrzeugen und Waffen, Rheinmetall, wächst rasant. MBDA Deutschland, führend in Raketensystemen, fährt die Produktion hoch. Auch Unternehmen wie Palantir Technologies, BAE Systems, Thales und General Dynamics sind in der Branche aktiv.

Doch nicht nur Konzerne, sondern auch kleinere, schnell wachsende Firmen steigen ein. Das Start-up Auterion, spezialisiert auf Drohnenschwarm-Technologie, verstärkt seinen Fokus auf Verteidigung. Mit rund 100 Millionen Euro Umsatz und einem schnell wachsenden Team steht es für eine neue Generation von Unternehmen, die den Markt erobern. Viele von ihnen sind in ETFs gelistet, die NATO-nahe Rüstungsfirmen abbilden – ein Zeichen für ihre wachsende Bedeutung.

Die Automobilbranche in Thüringen steht am Scheideweg. Fallende Umsätze, Stellenstreichungen und schwache Investitionen geben keine Entwarnung. Für viele Zulieferer könnten Rüstungsaufträge ein Ausweg sein.

Unternehmen wie Rheinmetall, MBDA und Auterion zeigen bereits, wie es gehen könnte. Ihre Expansion könnte die industrielle Landschaft der Region in den kommenden Jahren grundlegend verändern.