Thüringen-Auszbildungen sinken um 700 trotz 7.900 Bewerbern

Unternehmen melden 700 weniger Ausbildungsplätze - Anzahl der Bewerber steigt - Thüringen-Auszbildungen sinken um 700 trotz 7.900 Bewerbern
In Thüringen meldeten Unternehmen für den Zeitraum von Oktober 2024 bis September 2025 rund 11.500 betriebliche Ausbildungsplätze – 700 weniger als im Vorjahr und etwa 1.500 weniger als noch 2023. Dennoch stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber auf 7.900, was einem Zuwachs von 200 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Konkurrenz um die Ausbildungsstellen war groß: Auf 100 gemeldete Plätze kamen etwa 70 Bewerbungen. Besonders gefragt waren die Berufe Kaufmann bzw. Kauffrau im Einzelhandel, Kraftfahrzeugmechatroniker:in sowie Kaufmann bzw. Kauffrau für Büromanagement. Einige Arbeitgeber setzten vermehrt auf gezielte Rekrutierungsmethoden wie Social Media oder Mitarbeiterempfehlungen statt auf klassische Stellenausschreibungen. Auffällig war zudem der Anstieg ausländischer Bewerber:innen um 20 Prozent auf 1.000 Personen, viele davon aus Syrien und der Ukraine. Allerdings reduzierten einige Unternehmen ihre Ausbildungsangebote aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen. Dazu zählten lange Wartezeiten auf Baugenehmigungen und steigende Baukosten, die besonders die Bau- und technisch-handwerklichen Branchen belasteten. Stand Ende September suchten noch rund 600 junge Menschen in Thüringen nach einem Ausbildungsplatz. Als Gründe für den Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen nannten Unternehmen vor allem die wirtschaftliche Lage und globale Marktunsicherheiten. Häufig gab es zudem eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Arbeitgeber und den Qualifikationen der Bewerber:innen. Trotz des Rückgangs bei den Ausbildungsplätzen stieg in Thüringen die Zahl der Interessenten. Arbeitgeber passen ihre Rekrutierungsstrategien an, und das Interesse ausländischer Bewerber:innen nimmt zu. Dennoch stellen wirtschaftliche Herausforderungen und unpassende Qualifikationen sowohl für Unternehmen als auch für Ausbildungssuchende Hürden dar. Mit rund 600 jungen Menschen, die weiterhin einen Ausbildungsplatz suchen, bleibt die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Unterstützung und Anpassung des regionalen Arbeitsmarktes bestehen.

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