Mogelpackungen in der EU: Warum Verbraucher im Dunkeln tappen

Admin User
2 Min.
Ein unscharfer Bildausschnitt, der scheinbar ein Lebensmittel zeigt.

Verbraucheraktivisten fordern mehr Transparenz bei EU-weiter Trickverpackung - Mogelpackungen in der EU: Warum Verbraucher im Dunkeln tappen

Verbraucherschützer fordern mehr Transparenz bei EU-weiter Mogelpackungs-Praxis

Verbraucherschützer fordern mehr Transparenz bei EU-weiter Mogelpackungs-Praxis

  1. Dezember 2025, 15:49 Uhr

Verbraucherorganisationen drängen auf klarere EU-weite Regeln gegen täuschende Verpackungstricks wie Shrinkflation und Skimpflation. Bei diesen Methoden steigen die Preise stillschweigend, indem Produktmengen verringert oder die Qualität verschlechtert wird – für Kundinnen und Kunden ist der tatsächliche Wert so nur schwer erkennbar. Einige Länder haben bereits Gegenmaßnahmen ergriffen, doch Verbraucherschützer fordern einheitlichere und strengere Vorschriften auf europäischer Ebene.

Bei Shrinkflation und Skimpflation werden Produktmengen reduziert oder Zutaten ausgetauscht, während die Preise gleich bleiben oder sogar steigen. Dadruch fällt es Verbrauchern schwerer, Kosten fair zu vergleichen. Als Reaktion darauf schreiben Frankreich und Ungarn vor, dass betroffene Produkte an den Kassen deutlich als "geschrumpft" gekennzeichnet werden müssen.

Auch Deutschland hat Leitlinien zum Verbraucherschutz eingeführt, die Händler auffordern, bei verkleinerten Verpackungen deutlichere Hinweise anzubringen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) geht noch einen Schritt weiter und fordert ein EU-weites Kennzeichnungssystem für mehr Transparenz. Als Übergangslösung schlägt der Verband vor, dass deutsche Supermärkte versteckte Preiserhöhungen direkt an den Regalen ausweisen.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) argumentiert, dass bestehende Regelungen wie die Pflicht zur Angabe von Grundpreisen bereits faire Vergleiche ermöglichen. Gleichzeitig räumt der Verband ein, dass Änderungen bei Produktgrößen oder Inhaltsstoffen das Vertrauen in etablierte Marken untergraben können. Die Schuld sieht der HDE vor allem bei großen Herstellern, deren dominante Position in Preisfindungsprozessen den Markt verzerre. Diese Kritik deckt sich mit Warnungen der Monopolkommission vor einer zunehmenden Konzentration in der Lebensmittelbranche.

Die Diskussion zeigt die unterschiedlichen Standpunkte zwischen Handel und Verbraucherschützern bei der Bekämpfung versteckter Preiserhöhungen. Während einige Länder bereits Kennzeichnungspflichten eingeführt haben, besteht der vzbv auf eine EU-weite Lösung für mehr Einheitlichkeit. Ohne schärfere Vorgaben könnten Verbraucher auch künftig mit intransparenten Preisen und sinkendem Produktwert konfrontiert bleiben.