Hebammen in Thüringen müssen mit neuen Gebührenstrukturen Einschnitte und Einkommenseinbußen hinnehmen

Admin User
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Zwei Frauen sitzen auf einer Couch und halten Babys, mit Kissen drumherum, vor einer weißen Wand, mit einem Schreibtisch, Büchern und einer Zimmerpflanze links daneben.

Hebammen anders bezahlt - was das für Familien bedeutet - Hebammen in Thüringen müssen mit neuen Gebührenstrukturen Einschnitte und Einkommenseinbußen hinnehmen

Hebammen in Thüringen vor tiefgreifenden Veränderungen: Neue Gebührenordnung ab 1. November Mit einer ab dem 1. November gültigen neuen Vergütungsregelung stehen Hebammen in Thüringen vor erheblichen Umbrüchen. Das reformierte System könnte zu weniger Geburtsvorbereitungs- und Elternkursen führen – und für freiberufliche Klinikhebammen spürbare Einkommenseinbußen bedeuten. Zunehmend wird die Sorge laut, dass die Versorgung von Schwangeren und Wöchnerinnen leiden und viele Hebammen den Beruf verlassen könnten. Die Neuregelung, die Personalmangel und Versorgungslücken beheben soll, stößt bei den Betroffenen auf massive Kritik. Die Hebammen argumentieren, dass die Änderungen – darunter die Abrechnung in Fünf-Minuten-Schritten statt pauschaler Honorare sowie erhöhte Stundensätze – ihre Kosten nicht decken und die wirtschaftliche Existenz gefährden. Die Folge könnten Kürzungen oder gar die Abschaffung von Geburtsvorbereitungskursen sein. Auch Hausbesuche könnten wegfallen, sofern sie nicht mindestens 40 Minuten dauern. Aktuell arbeiten in nur fünf der 19 Thüringer Geburtsstationen noch freiberufliche Hebammen. Die sinkenden Geburtenzahlen und die Schließung von Entbindungsabteilungen haben die Versorgungsengpässe in einigen Regionen weiter verschärft. Die Hebammen im Freistaat warnen vor drastischen Kürzungen in der Schwangeren- und Wochenbettbetreuung – viele ziehen einen Berufsausstieg in Erwägung. Eine bundesweite Umfrage zeigt: 44 Prozent der Hebammen denken über diesen Schritt nach. Für freiberufliche Klinikhebammen in Thüringen könnten die neuen Regelungen Einkommensverluste von 20 bis 30 Prozent bedeuten. Mit Inkrafttreten der neuen Vergütungsstruktur für freiberufliche Hebammen am 1. November wachsen die Sorgen um die Zukunft der Geburtshilfe in Thüringen. Angesichts drohender Einkommenseinbußen und eines möglichen Exodus aus dem Beruf sind nun Lösungen gefragt, um die Versorgung von Müttern und Neugeborenen zu sichern. Weitere Gespräche und gezielte Unterstützung für die Hebammen sind entscheidend, um die Risiken der Reform abzufedern.