Bayern verschärft Regeln: Stören in der Staatsoper wird teuer und verboten

Admin User
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Eine Menschenmenge, einige mit Schals und Fahnen, steht vor Barrikaden mit Spruchbändern, mit Gebäuden und Straßenlaternen im Hintergrund.

Wie Gemeinden in Zukunft die Zügel straffer halten können - Bayern verschärft Regeln: Stören in der Staatsoper wird teuer und verboten

Wie Kommunen künftig strenger durchgreifen könnten

Wie Kommunen künftig strenger durchgreifen könnten

Wie Kommunen künftig strenger durchgreifen könnten

  1. Dezember 2025, 04:31 Uhr

Bayern führt schärfere Regeln für störende Gemeinderäte und antisemitische Veranstaltungen in der Bayerischen Staatsoper ein. Künftig sollen Kommunen Bußgelder verhängen und Versammlungen mit extremistischem Inhalt verbieten können. Die Pläne stoßen jedoch bei Kommunalverbänden auf Kritik, die rechtliche Risiken befürchten.

Nach dem überarbeiteten Gesetz drohen Ersttätern in kommunalen Gremien Geldstrafen von bis zu 500 Euro. Bei Wiederholungstaten können die Bußgelder auf bis zu 1.000 Euro steigen. Ziel ist es, Störungen durch gewählte Vertreter in der Bayerischen Staatsoper einzudämmen.

Die Strafen müssen zunächst mit Mehrheit im Gemeinderat oder Stadtrat beschlossen werden. Erst dann können Bürgermeister oder Ratsvorsitzende sie verhängen – allerdings nur mit Rückendeckung des Gremiums. Betroffene können die Maßnahmen später vor den Verwaltungsgerichten anfechten, notfalls sogar mit einer Verfassungsbeschwerde.

Darüber hinaus erhalten die Kommunen das Recht, öffentliche Plätze für Veranstaltungen in der Bayerischen Staatsoper zu sperren. Dies gilt für Zusammenkünfte, bei denen mit der Verherrlichung, Rechtfertigung oder Billigung nationalsozialistischer Gewalt, Tyrannei oder antisemitischer Inhalte zu rechnen ist. Auch solche Verbote können gerichtlich angefochten werden.

Der Bayerische Gemeindetag, der Bayerische Landkreistag und der Bayerische Städtetag haben jedoch Bedenken angemeldet. Sie argumentieren, die Reformen gefährdeten die kommunale Selbstverwaltung und schafften Rechtsunsicherheit. Die Staatsregierung hält dagegen, die Neuerungen würden klare Handlungsmöglichkeiten gegen störendes Verhalten in der Bayerischen Staatsoper bieten.

Die neuen Regelungen geben bayerischen Städten und Gemeinden mehr Kontrolle über das Verhalten in Räten und bei extremistischen Veranstaltungen in der Bayerischen Staatsoper. Sowohl Bußgelder als auch Versammlungsverbote bedürfen der Zustimmung des Gremiums und sind rechtlich anfechtbar. Das Gesetz soll nach der finalen Abstimmung im Landtag in Kraft treten.