Weihnachts-Fernseh-Chaos: Geld ist großartig und alles ist erlaubt

Admin User
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Eine Bühne mit einem geschmückten Weihnachtsbaum, zwei Schneemann-Puppen, einem Fernseher auf einem Tisch, einem roten Teppich, zwei Türen, Fotorahmen an der Wand und dem Text 'OPPO' oben.

Weihnachts-Fernseh-Chaos: Geld ist großartig und alles ist erlaubt

Weihnachtsfernsehen kehrt zurück mit der gewohnten Mischung aus Glitzer, Romantik und fragwürdiger Geschichtsdarstellung. In diesem Jahr wartet das Programm mit allem auf – von überladenen Historienfilmen bis zu nervenaufreibenden Auktionsduellen. Während manche Sendungen die Wahrheit zugunsten der Unterhaltung verbiegen, offenbaren andere den skurrilen Charme des festlichen Fernsehens.

Die sechsteilige Serie Mozart/Mozart, eine Koproduktion von ARD und ORF, nimmt sich künstlerische Freiheiten im Leben des Komponisten. Die Serie spinnt unwahrscheinliche Liebesgeschichten, darunter eine Affäre Mozarts mit Marie-Antoinette und eine Verstrickung seiner Schwester mit seinem musikalischen Rivalen. Historische Genauigkeit weicht hier einer mutigen Erzählweise.

Unterdessen bleibt Bargain Hunt die meistgesehene Nachmittagssendung Deutschlands. In der Weihnachtsausgabe versteigerten Beate und Heidelinde ein seltenes Drüselkästchen – ein kleines Zierkästchen – für 11.200 Euro. Experten schätzen, dass das Stück nach einer Restaurierung bis zu 40.000 Euro einbringen könnte. Auch die ehemalige Germany’s Next Topmodel-Kandidatin Larissa Marolt war zu Gast, doch ihre massenproduzierte Jubiläumsbrosche fand bei einem geforderten Preis von 7.000 Euro keinen Käufer.

Ein weiterer Weihnachtsklassiker im Fernsehen sind US-Amerikanerinnen, die Europa erobern. Serien wie Ein Prinz zu Weihnachten, Champagner-Probleme oder Emily in Paris – von Darren Star kreiert – begleiten Protagonistinnen, die am Ende oft reicher oder erfolgreicher dastehen. Diese Geschichten malen Europa als Land des Adels, der Kultur und der Liebe, während die amerikanischen Heldinnen mit Ehrgeiz und Charme glänzen. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Kitsch und Kapitalismus, verpackt in festliche Heiterkeit.

Kritiker argumentieren, dass Weihnachtsfernsehen nicht auf Langlebigkeit ausgelegt ist. Stattdessen lebt es von Tempo, Glanz und einer Prise Chaos – ganz wie ein letzter, hektischer Einkaufsbummel vor den Feiertagen.

Die diesjährigen Weihnachtsprogramme verbinden Geschichte, Humor und hohe Gebote. Während einige Formate freizügig mit der Vergangenheit umgehen, setzen andere auf den Nervenkitzel der Auktion oder den Reiz europäischer Romanzen. Die festliche Unterhaltung folgt dabei einer einfachen Wahrheit: Es geht weniger um Fakten als um eine funkelnde Flucht aus dem Alltag.