Thüringen setzt auf Wasserstoff: Gasnetzbetreiber starten historische Netzumstellung

Admin User
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Autos in einem Keller mit einem Rohr am Dach und einem weiteren Gebäude oben rechts.

Thüringen setzt auf Wasserstoff: Gasnetzbetreiber starten historische Netzumstellung

Thüringens Gasnetzbetreiber Ferngas, GASCADE und TEN unterzeichnen Rahmenvereinbarung für Umstellung des Erdgasnetzes auf Wasserstoff

Die thüringischen Gasnetzbetreiber Ferngas, GASCADE und TEN haben eine Rahmenvereinbarung zur Umrüstung des regionalen Erdgasnetzes auf Wasserstoff unterzeichnet. Erste Netzanbindungen und -verknüpfungen wurden abgestimmt, einige Projekte befinden sich bereits in der Planungsphase.

Die Vereinbarung ermöglicht eine enge Zusammenarbeit bei der Planung und Festlegung der notwendigen Netzinfrastruktur für den Transport und die Verteilung von Wasserstoff. Ferngas und GASCADE koppeln in der Nähe von Jena zwei Wasserstoff-Backbone-Projekte aneinander, wobei Ferngas Vorbereitungen für die Umstellung von Pipelines trifft. GASCADE hat im Rahmen des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes bereits rund 200 Kilometer bestehender Leitungen mit Wasserstoff befüllt.

Geplant sind weitere Netzverknüpfungspunkte, etwa in Marolterode, die an ein zukünftiges unterirdisches Wasserstoffspeicherprojekt sowie den Hydrogen Hub Northwest von TEN angebunden werden sollen. Diese Initiativen unterstreichen Thüringens starke Position in der Wasserstoffinfrastruktur und fördern die Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern und Industrie.

Zu den potenziellen Abnehmern einer wasserstoffbasierten Energieversorgung in Thüringen zählen ansässige Industrieunternehmen, Erneuerbare-Energien-Anbieter und Spezialisten für regenerative Energien. Wichtige Industriekunden werden vor allem in Branchen wie der chemischen Industrie sowie bei Endverbrauchern erwartet, die über Wasserstoff-Verteilnetze beliefert werden. Die Infrastruktur richtet sich zudem an Wasserstoffspeicher und -drehkreuze, die an das Kernwasserstoffnetz angebunden sind, um eine flexible Energieversorgung für Industriestandorte und möglicherweise auch Mobilitätslösungen zu ermöglichen.

Die Pläne der drei Partner für die Wasserstoff-Pipeline-Infrastruktur in Thüringen sind auf die Bedürfnisse potenzieller Wasserstoffkunden zugeschnitten. Für eine effiziente Infrastrukturplanung und -umsetzung benötigen die Netzbetreiber jedoch frühzeitige und verbindliche Zusagen von künftigen Wasserstoffnutzern und -produzenten.