Swifties zwischen Hingabe und Besessenheit: Wenn Fanliebe Grenzen sprengt

Swifties zwischen Hingabe und Besessenheit: Wenn Fanliebe Grenzen sprengt
Taylor Swifts hingebungsvolle Fangemeinde, bekannt als "Swifties", sorgt erneut für Schlagzeilen – mit Geschichten, die von herzerwärmend bis besorgniserregend reichen. Während Fans wie Kim Niehaus in ihrer Bewunderung Inspiration und Verbundenheit finden, warnen Psychologen vor den möglichen Fallstricken extremer Verehrung.
Die überzeugte Swiftie Kim Niehaus schwänzte zwei Stunden Englischunterricht, um ein Konzert von Taylor Swift in Köln zu besuchen. Ihre Hingabe an die Sängerin ist unter Fans kein Einzelfall. Viele entwickeln sogenannte "parasoziale Beziehungen" – ein Begriff, den Psychologen für einseitige Bindungen verwenden, bei denen Fans sich emotional nah mit Prominenten fühlen, die sie nie persönlich getroffen haben. Diese Dynamik kann zu intensiven Gefühlen und Verhaltensweisen führen, wie etwa, als Fans die Influencerin Marie Joan in der Öffentlichkeit küssten, weil sie sich ihr trotz fehlender persönlicher Bekanntschaft verbunden fühlten.
Taylor Swift selbst hat diese Nähe zu ihren Fans anerkannt und sogar gefördert. Bei einem Konzert ermahnte sie ihre Anhänger, zu sich selbst zu stehen, und stärkte so das Gemeinschaftsgefühl unter ihren Followern. Kim Niehaus, die eigene Fan-Accounts in sozialen Medien betreibt, hat auf Instagram über 30.000 und auf TikTok mehr als 16.000 Follower – ein Beweis für die Kraft dieser Verbindung.
Doch nicht alle Erfahrungen mit extremer Fanliebe sind positiv. Kim Niehaus erinnert sich, dass sie in ihrer Schulzeit wegen ihres Fandoms verspottet wurde – ein Beispiel für die Doppelstandards, mit denen Fans oft konfrontiert sind. Zudem zeigen Online-Drohungen gegen Kritiker von Taylor Swifts neuem Album die dunklere Seite übersteigerter Verehrung. Psychologen warnen, dass solche extreme Hingabe mitunter persönliche Schwächen kompensieren oder emotionale Leerstellen füllen soll.
Soziale Medien haben zweifellos die Art und Weise verändert, wie Fankultur gelebt und ausgedrückt wird – sie erzeugen den Eindruck einer größeren Nähe zu Stars. Der Begriff "Stan", abgeleitet von Eminems gleichnamigem Song aus dem Jahr 2000, steht heute synonym für überzeugte Superfans. Während Kim Niehaus und viele andere in ihrem Fandom Freude, Motivation und Zugehörigkeit finden, ist es wichtig, auch die potenziell negativen Folgen extremer Verehrung zu erkennen und anzugehen.

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