RKI widerspricht Spahn: War COVID-19 wirklich eine „Pandemie der Ungeimpften“?

Wieler: Keine 'Pandemie der Ungeimpften' - RKI widerspricht Spahn: War COVID-19 wirklich eine „Pandemie der Ungeimpften“?
Die Bewältigung der COVID-19-Pandemie durch die deutsche Bundesregierung steht in der Kritik. Ein Untersuchungsausschuss in Thüringen prüft derzeit politische Fehlentscheidungen und Versäumnisse. Unterdessen hat der ehemalige RKI-Präsident Lothar Wieler die Haltung des Instituts zum Begriff "Pandemie der Ungeimpften" klargestellt – eine Formulierung, die der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einst verwendet hatte.
Der COVID-19-Untersuchungsausschuss in Thüringen hat den Auftrag, das politische Handeln während der Pandemie zu analysieren und Empfehlungen für künftige Krisen abzugeben. Vor diesem Hintergrund erklärte Lothar Wieler, ehemaliger Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), in seiner Aussage, das RKI habe COVID-19 niemals als "Pandemie der Ungeimpften" eingestuft. Dies widerspricht einer Aussage des früheren Gesundheitsministers Jens Spahn aus dem September 2021, mit der er zur Impfung aufrief und auf die steigenden Infektionszahlen sowie die Belastung der Intensivstationen durch Ungeimpfte hinwies.
Spahn, der von 2018 bis 2021 Bundesgesundheitsminister war, hatte damals die Bevölkerung dringend zum Impfen aufgefordert und den Anstieg der Fallzahlen sowie die Belegung der Intensivstationen vor allem auf Ungeimpfte zurückgeführt. Sein Satz "Pandemie der Ungeimpften" sollte als Appell dienen, die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu erhöhen.
Die Arbeit des Thüringer Untersuchungsausschusses geht unterdessen weiter – mit dem Ziel, aus vergangenen Fehlern zu lernen und die Krisenbewältigung in der Zukunft zu verbessern. Die jüngsten Äußerungen von Lothar Wieler werfen indes ein neues Licht auf die Position des RKI zu dem umstrittenen Begriff, der seinerzeit eng mit der Impfkampagne der Bundesregierung verbunden war.

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