Pizzeriachef rettet Angestellten vor 115 Tagen Haft durch selbstlose Zahlung

Pizzeriachef rettet Angestellten vor 115 Tagen Haft durch selbstlose Zahlung
Bundespolizisten nahmen am Montagnachmittag in Suhl einen 35-jährigen Libyer fest. Gegen den Mann lagen zwei Haftbefehle vor, die zusammen Geldstrafen in Höhe von über 2.600 Euro für versuchten gefährlichen Körperverletzungsdelikt und Diebstahl vorsahen. Sein Arbeitgeber, der eine örtliche Pizzeria betreibt, sprang ein und beglich die Strafen – und verhinderte so die Inhaftierung des Mannes. Der in Deutschland lebende Mann befand sich in einer ausweglosen Situation: Da er die hohen Geldstrafen nicht aufbringen konnte, drohten ihm 115 Tage Haft. Doch das Glück war ihm hold – sein Arbeitgeber, ein einfühlsamer Pizzeriabetreiber aus der Region, entschied sich, die Summe zu übernehmen. Diese selbstlose Geste rettete den Mann nicht nur vor dem Gefängnis, sondern zeigte auch, welche Kraft in gemeinschaftlicher Solidarität liegt. Die Haftbefehle waren im Zuge von Ermittlungen zu zwei getrennten Vorfällen erlassen worden: einmal wegen des Versuchs einer schweren Körperverletzung, das andere Mal wegen eines Diebstahlsdelikts. Der Leiter der Bundespolizeiinspektion Erfurt – in den Berichten namentlich nicht genannt – spielte dabei eine entscheidende Rolle, sowohl bei der Festnahme des Mannes als auch bei der späteren Lösung des Falls. Die Verhaftung des 35-Jährigen und das anschließende Eingreifen seines Arbeitgebers werfen ein Schlaglicht auf die vielschichtigen Herausforderungen von Integration und die Schwierigkeiten, mit denen Menschen in prekären Lebenslagen konfrontiert sind. Gleichzeitig unterstreicht der Vorfall, wie wichtig gemeinschaftlicher Rückhalt und Verständnis sind, um jenen eine Chance zu geben, die einmal vom rechtlichen Pfad abgekommen sind.

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